Veröffentlicht am:
09. Oktober 2022
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OPC – ein Wundermittel?

OPC soll vital, schön und vor allem gesund machen – ein wahres Wundermittel also. Aber was ist dieses Oligomer Proanthocyanid eigentlich und warum tut es uns so gut?  

Die Abkürzung OPC steht für Oligomere Proanthocyanide, ein in Pflanzen vorkommender natürlicher Wirkstoff, welcher zur Gruppe der Flavanole, einer Untergruppe der Polyphenole gehört. Proanthocyanide kommen in vielen verschiedenen Früchten, Nüssen und Pflanzen vor, wie Äpfeln, Erdnüssen, Kokosnüssen, Cranberries und Grünem Tee. Tatsächlich ist die OPC Konzentration aber in Traubenkernen am höchsten, weswegen dieser Vitalstoff auch oftmals mit Traubenkernextrakt gleichgesetzt wird.

Entdeckt wurde OPC 1948 von Jack Masquelier während einer Studie zur Verfütterbarkeit von Erdnusshäutchen. In Tierversuchen hat er festgestellt, dass diese Häutchen Wirkstoffe enthalten, die einen positiven Effekt bei der Behandlung von Venenerkrankungen zeigen. Er nannte diesen Wirkstoff OPC. Dabei handelt es sich um einen sekundären Pflanzenstoff, der insbesondere in Kernen, Schalen, und Rinden vorkommt und – wie viele andere sekundäre Pflanzenstoffe – den Pflanzen hauptsächlich zum Schutz vor UV-Strahlung, klimatischen Bedingungen und Prädatoren, z.B. Parasiten, dient.

Wirkungsvoller Allrounder.

OPC hat ein breites Wirkspektrum im Körper, weswegen man in der Naturheilkunde davon überzeugt ist, dass OPC die Gesundheit, das Wohlbefinden und das Aussehen positiv beeinflussen kann. Vor allem die Kosmetikbranche macht sich die Beteiligung an der Kollagen- und Elastinproduktion der Haut zunutze sowie die positive Wirkung auf das Haarwachstum, Glanz und Fülle, weshalb OPC auch als „Kosmetik von innen“ bezeichnet wird. Tatsächlich hat aber OPC noch viele weitere positive Effekte auf die Gesundheit und besticht durch antioxidative, cholesterinsenkende, blutdrucksenkende, die Wundheilung unterstützende, entzündungshemmende, antibakterielle und anti-mykotische Eigenschaften. Des Weiteren deuten Zellstudien darauf hin, dass OPC das Tumorwachstum inhibieren könnte (1). Vor allem aber stechen die antioxidativen Eigenschaften hervor, so gilt OPC als einer der stärksten Radikalfänger – auch deutlich stärker als Vitamin E und C, die andernfalls zu Zell- und Gewebeschäden führen und auf diese Weise auch die Alterung der Haut vorantreiben (2, 3).

Die Kosmetik- sowie die Nahrungsergänzungsmittelindustrie haben sich diese positiven Effekte zunutze gemacht und entsprechend vielfältig ist mittlerweile die Produktpalette. Bei der Auswahl des richtigen Produktes sollte deswegen auf die Menge – die empfohlene Tagesdosis für einen Erwachsenen liegt bei 150-500 mg – und die Qualität des Extrakts geachtet werden. Des Weiteren kann die schützende Wirkung des OPC bei einer vitaminreichen Kost um ein Vielfaches erhöht werden und gleichzeitig verstärkt OPC auch die antioxidative Fähigkeit der Vitamine. Um von diesen positiven Wechselwirkungen profitieren zu können, sollte deshalb immer darauf geachtet werden, dass Vitamin C dem Traubenkernextrakt beigemischt ist.

  1. Gupta M, Dey S, Marbaniang D, Pal P, Ray S, Mazumder B. Grape seed extract: having a potential health benefits. J Food Sci Technol. 2020 Apr;57(4):1205-1215.
  2. Bagchi D, Bagchi M, Stohs SJ, Das DK, Ray SD, Kuszynski CA, Joshi SS, Pruess HG. Free radicals and grape seed proanthocyanidin extract: importance in human health and disease prevention. Toxicology. 2000 Aug 7;148(2-3):187-97.
  3. Shi J, Yu J, Pohorly JE, Kakuda Y. Polyphenolics in grape seeds-biochemistry and functionality. J Med Food. 2003 Winter;6(4):291-9.